Veden/Veda

Das gesammelte höchste Wissen der altindischen Kultur, das den Saptarishis, sieben (sapta) Sehern (rishis), geoffenbart wurde. Diese Rishis waren keine Menschen (Purusha), deshalb gelten die Veden als apurusheya – nicht von Menschen verfasst. Von Menschen Verfasstes ist purusheya.

Damit in Zusammenhang stehen Shruti und Smriti – Shruti ist dem höchsten Bewusstsein geoffenbartes ewiges Wissen. Dazu gehören die Veden, die nicht von Menschen verfasst, sondern von den Saptarishis ‚gehört‘ wurden. Shruti is eine unveränderliche Wahrheit … täglich geht die Sonne auf.

Smriti ist niedergeschriebenes, ‚erinnertes‘ Wissen, entnommen der Shruti. Meist sind es Anweisungen … bei Sonnenaufgang muss man dieses oder jenes tun. Die bekannteste Smriti ist die Manusmriti.

Die Veden sind unterteilt in 4 Vedas/Veden, 6 Vedangas, 4 Upavedas/Upaveden, 3 Kandas.

Jeder Veda besteht aus drei Kandas.

In diese Teile geteilt wurden die Veden von Vyasa, dem Verfasser des Mahabharatas und der Puranas, der in dieser ‚Funktion‘ Vedavyasa genannt wird.

Vyasa hatte fünf Schüler: Vaishampayana, Jaimini, Paila, Sumantu und Shuka, seinen Sohn.

Die vier Veden
Rig Veda – Hymnen der Anrufung – diesen Veda lehrte Vyasa Paila.
Sama Veda – Liturgische Gesänge aus dem Rig Veda – diesen Veda lehrte Vyasa Jaimini.
Yajur Veda – Opfersprüche – diesen Veda lehrte Vyasa Vaishampayana.
Atharva Veda – Zaubersprüche – diesen Veda lehrte Vyasa Sumantu.

Die dazugehörigen Priester
Rig, auch Hotar/Hotri genannt. Er stand dem Opfer vor, rezitierte den Rig Veda.
Saman, auch Utgatar/Udgatri genannt. Sänger der Hymnen des Sama Vedas im Chor.
Yaju, auch Adhvaryu genannt. Der Sänger der Opfersprüche des Yajur Vedas.
Atharvan, er vollzog das Opfer und sang dazu den Atharva Veda.

Die sechs Vedangas – Ergänzungen
Jyotisha – Astrologie und Astronomie
Kalpa – Riten
Shiksha – Phonetik
Chandas – Metrik
Nirukta – Etymologie
Vyakarana – Grammatik

Die vier Upavedas – untergeordnete Vedas, die das praktisches Wissen beinhalten.
Dhanur Veda – das Wissen um die Kriegskunst ist eingebunden in den Rig Veda
Gandharva Veda – das Wissen um Musik und Tanz ist eingebunden in den Sama Veda (zu Deutsch Gandharve)
Ayur Veda – das Wissen um das Leben ist eingebunden in den Atharva Veda
Sthapatya Veda – das Wissen um die Baukunst ist eingebunden in den Yajur Veda

Die drei Kandas
Karma Kanda befasst sich mit Riten. Karma – die äußere Verehrung durch Handlung.
Upasana Kanda befasst sich mit Verehrung und Meditation. Upasana – die innere Verehrung.
Jnana Kanda erörtert höchstes Wissen über das Selbst. Jnana – die Weisheit.

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