Das Ideal der Lebensführung nach der ewigen, göttlichen Ordnung. Das Gegenteil von Dharma ist Adharma. Weiterhin gibt es den Begriff Apaddharma, das Verhalten im Dilemma.
Dharma wird vergöttlicht, als Inkarnation Dharmas gelten Yudishthira und Vidura. Sie sind damit Söhne (Putra) des Dharmas – Dharmaputra. Da Yudhishthira ein König war, wird er auch König (Raja) des Dharmas genannt – Dharmaraja.
Tugend, Ethik, Moral, Würde. Pflichterfüllung in allen Lebensbereichen. Ein Ehemann hat andere Pflichten als eine Tochter. Ein Bäcker hat andere Pflichten als ein Schuster. Ein junger Mensch hat andere Pflichten als ein alter.
Der Stammvater der Menschheit, Manu, verfasste die Manu Smriti, das ‚Gesetzbuch der Menschheit‘. Darin finden sich zehn Dharmas:
Sanatana Dharma (Das ewige Gesetz), Samanya Dharma (Allgemeine Pflichten), Visesha Dharma (Individuelle Pflichten), Varnashrama Dharma (Pflichten der Kasten und in den Lebensstadien), Svadharma (Persönliche Pflichten), Yuga Dharma (Gesetzte des Zeitalters), Kula Dharma (Pflichten der Familie), Manava Dharma (Pflichten der Menschheit), Purusha Dharma (Pflichten des Mannes), Stri Dharma (Pflichten der Frau), Raja Dharma (Pflicht der Regenten), Praja Dharma (Pflichten des Volkes), Pravritti Dharma (Pflichten im weltlichen Leben) und Nivritti Dharma (Pflichten im spirituellen Leben).
Allumfassend widmet sich Tiruvalluvar in seinem Tirukkural dem Thema.
Dharma wird mit der Kuh verglichen, im ersten Zeitalter, Satya Yuga, steht sie auf vier Beinen, im letzten, vierten, dem Kali Yuga, auf nur noch einem.