Übergangsriten.
Nach den Schriften sind dem Hindu 40 Übergangsriten vorgegeben. 16 davon sind die gängigen, diese habe ich hier aufgeführt. Eine genauere Beschreibung würde Seiten füllen, da alles abhängt von Geschlecht, Kaste, religiöser Ausrichtung, Familientradition und davon, welcher der Schriften die Familie folgt. Auch die Zeitangaben sind nur eine ungefähre Richtschnur.
Garbhadhana – Empfängnis
Nachdem die empfängnisbereiten Tage der Frau berechnet wurden, wird nach der Befruchtung ein kleines Ritual ausgeführt bei dem der Mann Vedische Verse rezitiert.
Pumsavana – Ritus für einen Sohn
Das Ritual wird ab dem dritten Monat der Schwangerschaft durchgeführt.
Simantam – Teilung des Haares
Ein Ritual gegen böse Geister, zum Schutz von Mutter und Kind. Ab dem fünften Monat der Schwangerschaft wird das Haar der Mutter in drei Teile geteilt.
Jatakarma – Durchtrennen der Nabelschnur
Ein Ritual das vor dem Durchtrennen der Nabelschnur durchgeführt wird.
Namakaranam – Namensgebung
Am zehnten Tag nach der Geburt bekommt das Kind seinen Namen.
Nishkramana – der erste Ausflug
Im vierten Monat nach der Geburt darf das Kind das erste Mal nach draußen. Es sieht zum ersten Mal die Sonne.
Annaprasana – die erste feste Nahung
Im sechsten Monat bekommt das Kind die erste feste Nahrung.
Chudakarana – Tonsur
Im ersten oder dritten Jahr wird dem Kind das Haar geschoren, so soll ein langes Leben sichergestellt sein. Das geschorene Haar wird oftmals einer Gottheit dargebracht.
Karnavedha – Ohrstechen
Im dritten oder fünften Jahr wird dem Kind mit einen speziellen Dorn das Ohr durchstochen und ein Ohrring eingesetzt.
Vidyarambha – Schulbeginn
Upanayana – Empfang der heiligen Schnur.
Vedarambha – Beginn der Studienzeit
Keshanta/Ritusuddhi – erste Rasur, erste Regel
Samavartana – Ende der Studienzeit
Vivaha – Hochzeit
Antyeshti – Verbrennung
Der Tote wird vor Sonnenuntergang verbrannt, möglichst am Tag des Todes. Todesriten werden nicht in einem Tempel vollzogen. Während der Trauer ist der Familie das Betreten eines Tempels für eine bestimmte Zeit untersagt. Danach wird eine Feuerzeremonie für die Seele des Toten vollzogen. Nach einigen Wochen wird die Asche einem Fluss oder dem Ozean übergeben.